Aufrütteln: Ökologischer Fußabdruck

Aufrütteln: Ökologischer Fußabdruck

Vorträge, Studien und Demonstrationen – alles Instrumente, um Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen. Eine weitere Möglichkeit: der Selbsttest mit dem Ökologischen Fußabdruck.

Autorin: Marie-Therese Tropsch

Der weltweite Energiekonsum ist hauptverantwortlich für die Klimaerwärmung und damit für den Klimawandel. Kein Wunder also, dass er bei der Berechnung des Ökologischen Fußabdrucks besonders große Beachtung findet: Der Energiebedarf an fossiler Energie, Atomenergie und Wasserkraft sowie Energie, die bei Herstellung, Transport und Entsorgung von Produkten verbraucht wird – all diese Faktoren werden bei der Berechnung des Ökologischen Fußabdrucks berücksichtigt.

Aber was ist der Ökologische Fußabdruck?

Der Ökologische Fußabdruck ist das Ergebnis einer Rechnung. Berechnet wird der menschliche Konsum natürlicher Ressourcen, wie zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Verkehr und Wohnen. Das Ergebnis ist jene Fläche, die Menschen, Gruppen oder Staaten für ihren Lebensstil benötigen. Gemessen wird diese Fläche durch den Globalen Hektar (gha), einer international vergleichbaren Einheit.

 

Wie viel Fläche benötigt ein Mensch in Österreich?

2009 betrug der Ökologische Fußabdruck Österreichs 5,3 gha pro Kopf. Das ist im internationalen Vergleich sehr viel. Bei gleichmäßiger Aufteilung unserer Erdfläche (11,9 Milliarden Hektar) auf die Weltbevölkerung (7 Milliarden Menschen) würden jedem Menschen 1,8 gha zur Verfügung stehen. Der Europäische Durchschnittswert für den Ökologischen Fußabdruck beträgt etwa 4,8 gha.

Was bringt der Ökologische Fußabdruck?

Ziel des Ökologischen Fußabdrucks ist es, Bewusstsein zu schaffen und Verantwortung gegenüber der Umwelt zu übernehmen. Als umweltpädagogisches Kommunikationsmittel dient er auch als Werkzeug für Entscheidungsträger. In der Politik wird der Ökologische Fußabdruck für die Berechnung verschiedener Klimaszenarien verwendet, um Veränderungen in der Gesellschaft herbeizurufen und Nachhaltigkeit zu planen. Der Ökologische Fußabdruck ist auch ein Indikator für ungleiche Verteilung. Anhand des Globalen Hektars können Bevölkerungsgruppen und Länder aufgezeigt werden, die mehr Fläche beanspruchen, als andere, sozusagen winners and losers

Gibt es auch Nachteile?

Es gibt kein einheitliches Schema zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks. Beispielsweise enthalten manche dieser Berechnungen keine Handlungsanleitungen und Empfehlungen zur Optimierung des errechneten Ökologischen Fußabdrucks. Diesen Berechnern kann man den Vorwurf einer negativen Weltansicht machen. Fehlende Gewichtungen und willkürliche Relationen zählen zu weiteren Nachteilen des Ökologischen Fußabdrucks. So wird beispielsweise bei den Flächennutzungen nicht zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und Verkehrsflächen unterschieden. Die verschiedenen  Umweltbeeinflussungen bleiben also unberücksichtigt. Nicht außer Acht gelassen werden darf ebenfalls, dass der Ökologische Fußabdruck eine Momentaufnahme darstellt: zu einem bestimmten Zeitpunkt wird der menschliche Konsum natürlicher Ressourcen bemessen. Nicht mehr und nicht weniger.

Was kann ich tun, um meinen Ökologischen Fußabdruck zu verkleinern?

Der WWF hat einen ganzen Katalog mit Tipps zusammengestellt, um den Ökologischen Fußabdruck möglichst einfach zu reduzieren. Ein paar dieser Beispiele sind: der Wechsel zu Ökostrom, mindestens zweimal die Woche vegetarisch essen, Wäsche in der Sonne oder am Ständer trocknen und nicht im Wäschetrockner sowie öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Link zur Berechnung deines Ökologischen Fußabdrucks: www.mein-fussabdruck.at

Link zum WWF-Katalog: http://www.umweltbildung.at/cms/download/967.pdf