US-Wahl 2016: Die Kandidaten und ihre Einstellung zur Klimapolitik

US-Wahl 2016: Die Kandidaten und ihre Einstellung zur Klimapolitik

Medien aus aller Welt blicken während der UN-Weltklimakonferenz vom 7. bis 18. November nach Marrakesch. Doch der Beginn der der Konferenz wird von einem Thema überschattet, das vielleicht einen fast ebenso großen Einfluss auf die Klimapolitik hat: Die US-amerikanischen Präsidentschaftswahl. Hier ein kurzer Überblick, wofür die beiden Kandidaten stehen.

Autorin: Claudia Bergero

Da die USA nach China der zweitgrößte Klimasünder ist, spielt die Präsidentschaftswahl eine entscheidende Rolle für die Zukunft unseres Planeten. Die beiden Kandidaten der großen Parteien könnten in ihrer Einstellung gegenüber dem Klimawandel kaum unterschiedlicher sein.

So hält laut bisherigen Aussagen Donald Trump den Klimawandel für einen Schwindel und will das Pariser Abkommen rückgängig machen. Darüber hinaus behauptete der dubiose Kandidat in einem Tweet im Jahr 2012, dass der Klimawandel von und für Chinesen geschaffen wurde, um der Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu schaden.

Wer meint, dass der Multimilliardär doch eh lustig sei – vielleicht  wie Frank Stronach in Österreich, sollte sich vor Augen halten welche Macht der Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas haben wird. Präsident Barack Obama hat das Pariser Klimaabkommen für die USA zwar bereits rasch ratifiziert und damit einen Meilenstein in nordamerikanischer Klimapolitik gesetzt. Laut dem Pariser Vertragstext wäre dabei ein Ausstieg erst nach 3 Jahren möglich, wobei sich der Austrittsprozess noch über ein weiteres Jahr ziehen kann. Das deckt die erste Amtszeit eines zukünftigen Präsidenten ab. Laut der ZEIT.de hält Trump das Abkommen aber für “unfair” und man kann annehmen, dass er Gegenschritte dazu setzen würde. Laut bizzenergytoday.com hätte er dazu zwei Möglichkeiten: (1) Ganz aus der UNFCCC auszutreten oder (2) die nationalen Klimaschutzziele – die Obama verabschiedet hat – einfach nicht umzusetzen.

Obwohl die New York Times nach neuesten Berechnungen der Kandidatin Hillary Clinton eine 87% Chance zum Wahlsieg zusagt, sind wir bei Wahlen schon oft in letzter Minute überrascht worden und müssen wohl bis zum Schluss zittern.

Hillary Clinton hingegen akzeptiert die wissenschaftliche Botschaft, dass wir Menschen maßgeblich für die Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte verantwortlich sind. Ob der Klimawandel wirklich ein Herzensthema für sie ist, oder sie ihn lediglich zu ihrem Wahlkampf-Thema gemacht hat, um Bernie Sanders aus dem Rennen zu werfen und Stimmen zu gewinnen, darüber können wir nur spekulieren. Fakt bleibt, dass die demokratische Anwärterin auf das Präsidentschaftsamts auch nach Obamas Amtszeit den Clean Power Plan verfolgen und Erneuerbare Energien ausbauen will. Dass sie zugleich keine Skrupel davor hat, Spendengelder der Öl-und Gasindustrie anzunehmen – wie die Netzfrauen.org berichten –, lässt die Authentizität ihrer Kampagne jedoch fraglich erscheinen. Aber zumindest wirkt sie in Aussagen bezüglich ihrer zukünftigen Klimapolitik handlungsbereiter als Trump.

Was das Klima betrifft, können wir bei den heurigen Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen wohl auf keinen Obama-Nachfolger hoffen. Trotzdem wird es beim Ausgang der Wahl ein besseres und ein schlechteres Übel geben. Zumindest was das Klima betrifft.