Wie unser Hunger nach Fast Fashion dem Klima einheizt

Wie unser Hunger nach Fast Fashion dem Klima einheizt


Wir wissen mittlerweile alle nur allzu gut, dass unsere Gewohnheiten und unser Konsum dem Klima schaden. Auf Flugreisen verzichten, am besten rein pflanzlich essen und Auto fahren schon gar nicht – aber anziehen darf ich schon noch was ich will, oder?!

Ja, und nein.

Fashion-Industrie: Das schmutzige Geschäft mit der Mode

Die Fashion-Industrie ist für 10% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und ist damit der zweitgrößte industrielle Verschmutzer nach der Öl-Industrie. Das kommt daher, dass Kleidung, deren Bestandteil oft Erdöl ist (Stichwort Polyester), unter anderem in Fabriken produziert wird, die mit Kohleenergie betrieben werden.  Noch dazu kommt, dass nicht alle Arbeitsschritte an einem Ort stattfinden. Das T-Shirt oder die Jeans legen dazwischen einige Kilometer zurück. Im Geschäft angekommen, hat deine neue Jeans bereits 50.000 km auf dem Buckel. Auch bei diesem Transport wurde Erdöl verbraucht und CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Die Herstellung der neu gekauften Kleidung macht dabei, alleine in Österreich, 3,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus.

„Ich hab‘ nichts zum Anziehen“

Aus einer Studie von Global 2000 geht hervor, dass ÖsterreicherInnen im Jahr zirka 60 Kleidungsstücke kaufen, von denen 35 noch im selben Jahr wieder im Müll landen. Österreichweit werden rund 75.000 Tonnen Textilien im Restmüll entsorgt. Schuld daran sind immer schneller wechselnde Trends und niedrige Qualität in der sogenannten Fast Fashion-Industrie. Das Resultat: ein Teufelskreis auf Kosten unserer Umwelt in dem ständig neue Mode produziert wird, die binnen kürzester Zeit im Müll landet.

Die Neuproduktion von Fast Fashion mit all ihren negativen Folgen muss nicht sein, denn es gibt Lösungsansätze und Alternativen:

4 Auswege aus dem Dilemma

  1. Wie viele Paar Hosen braucht der Mensch – Konsumverhalten neu überdenken

Kleidungsstücke, die ungetragen im Kleiderschrank hängen, sind keine Seltenheit mehr. Überlege dir vor dem Kauf genau, ob du dieses Teil auch wirklich brauchst und versuche Impulskäufe zu vermeiden. Eine Inspiration zu 365 Tagen ohne Kleiderkauf findet ihr z.B. auf dem Instagram Account von notmyhype.

Das ökologischte Kleidungsstück ist das, was nicht hergestellt werden muss.

Mag.a Nunu Kaller, Greenpeace KonsumentInnensprecherin

2. Verlängere die Lebensdauer deiner Kleidung

Versuche bewusst dieser Wegwerfgesellschaft ein Ende zu setzen und Kleidung nicht wegen einem Loch oder einem fehlenden Knopf zu entsorgen und leg dir Nadel und Faden zu. Wenn du nicht weißt, wie man einen Knopf wieder annäht, frag doch am besten deine Eltern oder Großeltern oder schau dir z.B. dieses Video an. Die Verlängerung der Lebensdauer von einem Jahr auf zwei würde die CO2 Emissionen des Kleidungsstücks um 24% reduzieren.

3. Kleidung aus zweiter Hand

Second Hand muss nicht immer auf dem Flohmarkt anfangen, sondern beginnt bei der Kleidung eines Familienmitglieds oder im Bekanntenkreis. Diese Stücke erzählen meistens eine Geschichte und finden bei euch einen neuen Nutzen. Du kannst natürlich auch z.B. unseren Kleidertausch am 18.05. besuchen oder selbst einen veranstalten.

Secondhand clothing is expected to make up 1/3 of wardrobes by the year 2033.

Thredup Resale Report

4. Ökologisch und fair

Sollte es doch einmal ein neues Kleidungsstück sein, dann achte bitte darauf, dass es wenn möglich aus einer sozial- und ökologisch vertretbaren Quelle stammt. Hier gibt’s es Siegel, wie z.B. Fairtrade bei Baumwolle oder ÖKO-TEX Standard 100. Nähere Informationen, was hinter einem Label steht, was nachhaltige Mode überhaupt ist, könnt ihr in dieser Doku nachsehen!

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