Climate Momentum at COP25

Climate Momentum at COP25

Gastautor: Ansgar Fellendorf

In Vorbereitung auf die 25. Conference of Parties (COP25) der UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Santiago de Chile organisierten Ponto, die NGO CliMates und die Botschaften von Costa Rica und Chile im Frühsommer 2019 eine interaktive Diskussion zu den Erwartungen an die internationalen Klimaverhandlungen. Die interessierten Teilnehmenden lernten u.a. über die Dynamik der verschiedenen Klima-Jugendbewegungen, die Inhalte der Klimaverhandlungen, und die Ansätze der süd- und mittelamerikanischen Gastgeberländer. 

Zuerst präsentierte Botschafter Alejandro Solano den costa-ricanischen Plan, bis zum Jahr 2050 keine Netto-Emissionen mehr auszustoßen. Das Land plant, seinen Energiebedarf ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu decken. Außerdem betonte er die wichtige Rolle der Jugend, um Politikerinnen und Politiker zu ermahnen, jetzt die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. 

Botschafterin Gloria Navarrete beschrieb anschließend die Herausforderungen für Chile, die Weltklimakonferenz COP25 zu organisieren. Das Land hat relativ kurzfristig von Brasilien übernommen und möchte bei der Konferenz einerseits noch offene Punkte wie „Märkte“ (Art.6) und das Monitoring der nationalen Klimaziele „Nationally Determined Contributions“ fertig verhandeln. Andererseits sollen neue Schwerpunkte, wie der Umgang mit der größten CO2Senke der Erde, den Ozeanen, gesetzt werden. Angesichts der globalen Kundgebungen und dem politischen Momentum stehen Chile und die globale Gemeinschaft vor einer großen und wichtigen Aufgabe. Botschafterin Navarrete erläuterte zudem die nationalen Klimaschutzanstrengungen, wie emissionsarmes Bauen und saubere Mobilität. 

Pauline Trepczyk von der NGO CliMates Austria gab einen persönlichen Einblick in die Verhandlungen der COP, die verschiedenen Gruppen wie OPEC, EU und AOSIS, und zivilgesellschaftliche Aktionen bei der Konferenz wie in etwa das „Fossil of the Day“. Zudem erklärte sie einige Entstehungsgründe und Forderungen von Fridays for Future Vienna. Sie betonte, dass es wichtig ist auf junge Stimmen zu hören und junge Menschen einzubinden, um die Nachhaltigkeit von Entscheidungen und Prozessen zu gewährleisten. 

Der letzte Input kam von Ansgar Fellendorf, der sich bei Ponto mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt. Er gab einen Überblick über das Problem steigender Treibhausgaskonzentrationen in der Erdatmosphäre, die Rolle des UNFCCC Prozesses in der Klimapolitik und anstehende offene politische Entscheidungspunkte, wie z.B. CO2-Zertifikatshandel, Besteuerung und Verbote. Außerdem sprach er die Rolle des Green Climate Fund und der Wissenschaft an. 

In der Diskussion konnten sich die großteils jungen Teilnehmenden aktiv über ein Online- Tool einbringen. Es wurden einige Abkürzungen wie UNFCCC, IPCC, NDCs, und GHG geklärt. Zudem fragte die Moderatorin Miriam Schönbrunn die Erwartungshaltung des Publikums an die COP25 ab. Dabei lautete das Stichwort: ACTION. Die meisten waren zudem sehr positiv, dass die Jugendbewegungen eine bestärkende Rolle für die Klimaverhandlungen spielen. Ein weiteres Thema war das Zusammenspiel von persönlichen und politischen Entscheidungen, um klimaschädliche Emissionen zu beschränken.

Was erwartest du von der COP25?
Glaubst du, wird die Fridays for Future Bewegung die COP25 Verhandlungen beeinflussen?

Die COP25 findet vom 2. bis zum 13. Dezember 2019 in Chile statt. Prominente Teilnehmende sind u.a. Greta Thunberg, Arnold Schwarzenegger und dutzende Staats- und Regierungschefs. 

Zur Info:

Der parteiunabhängige grassroots Think Tank Ponto (www.pontothinktank.org) übersetzt wissenschaftliche Erkenntnisse für die breite Öffentlichkeit, womit wir eine Brückenfunktion zwischen der Zivilgesellschaft und politischen EntscheidungsträgerInnen ausüben.

CliMates Austria (https://climatesaustria.org/) ist eine international vernetzte NGO, die sich für Klimawandel Bewusstseinsbildung, Empowerment der Jugend und Kommunikation einsetzt. Der Verein betreut u.a. den Klimablog klimareporter.in, einen Klimaworkshop an Schulen, das offizielle österreischische UNFCCC Jugenddelegiertenprogram und die Organisation der österreischischen Klimajugendkonferenz LCOY.