Was ist eigentlich die COP?

Was ist eigentlich die COP?

Die COP, kurz für „Conference of the Parties“, ist die offizielle UN-Klimakonferenz und ereignet sich dieses Jahr zum 25. Mal. Heuer sorgte sie schon im Vorhinein für ziemlichen Wirbel. Doch um was genau geht es da eigentlich? Hier kommen die wichtigsten Informationen zur größten Klima-Versammlung der Erde.

WAS?

Die „Conference of the Parties“ ist die jährliche Konferenz aller Vertragsstaaten, welche die UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) unterzeichnet haben, daher auch der Name. Die Konvention selbst wurde 1992 ins Leben gerufen, zu einem Zeitpunkt als der Klimawandel zunehmend als eine ernste globale Bedrohung wahrgenommen wurde, der es entgegenzuwirken galt.  154 Staaten haben das Problem damals anerkannt und unterschrieben, inklusive Österreich. Zwei Jahre später war das Abkommen wirksam. Die COP wurde schließlich initiiert, um alle Parteien zusammen zu bringen und Klimaschutz-Verhandlungen auf Basis der UN-Konvention führen zu können. Umstritten sind zum Teil die Ergebnisse jener Verhandlungen, die von manchen als „unzureichend“ im Bezug auf Klimaschutz gesehen werden.

WER?

Mittlerweile sind es 195 Staaten, die die UN-Klimarahmenkonvention unterschrieben haben und damit auch an der COP teilnehmen. Diese Vertragsstaaten sind innerhalb des Abkommens in drei Gruppen eingeteilt:  

  • „Annex I“ Länder, zu denen industrialisierte Staaten oder Übergangsländer der ehemaligen Sowjetunion gehören
  • „Annex II“ Länder bestehen aus den wirtschaftlich stärksten Staaten  von Annex I
  • „Non-Annex I“ Länder sind sogenannte Entwicklungsstaaten

Ungeachtet der Konvention haben sich viele Länder zusätzlich zu unterschiedlichen Gruppierungen zusammen gefunden, um vor Ort bestimmte Interessen zu vertreten. Beispiele hierfür sind die EU, OPEC oder Least Developed Countries etc. Diese verändern sich jedoch von Jahr zu Jahr oder werden neu formiert. Auch NGO’s sind als Beobachter bei der Konferenz anwesend. Sie haben kein Stimmrecht, können jedoch Präsenz zeigen

WIE?

Es gibt unterschiedliche Prinzipien auf der COP, wie Klimaverhandlungen geführt werden. Während der Konferenz sollen die Implementierung der Konvention, sowie andere legale Maßnahmen von Seiten der Staaten überprüft werden. Daraufhin werden Maßnahmen entworfen, um die Umsetzung der Konvention noch weiter zu fördern. Ein Hauptziel der COP ist die Reports der einzelnen Mitgliedsstaaten zu begutachten, die von ihnen bzgl. nationaler Emissionen  eingereicht werden. Daraufhin wird von der COP bewertet, ob die Staaten auf einem guten Weg sind die Klimaziele zu erreichen oder ob ihre Maßnahmen effektiver gestaltet werden müssen. Die Staaten der einzelnen Annex-Gruppen haben dabei unterschiedliche Verpflichtungen. Annex I Länder verpflichten sich generell Maßnahmen zu treffen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Annex II Staaten haben die stärksten Verpflichtungen und müssen Entwicklungsländer finanziell und mit Zugang zu Technologien fördern. Non-Annex I Länder werden besonders berücksichtigt im Bezug auf ihre Situation und haben die geringsten Verpflichtungen.

WO?

Die COP findet jährlich an einem anderen Ort statt. Die erste war 1995 in Berlin. Dieses Jahr sollte sie zunächst in Santiago stattfinden, was jedoch von Präsident Piñera aufgrund von poltischen Protesten im Land spontan abgelehnt wurde. Nun wird sie vom 2.-13. Dezember in Madrid stattfinden.

Sitz des COP Sekretariats ist in Bonn. Dort finden auch die Konferenzen statt, sofern sich kein anderes Land zum Gastgeber erklärt.

WANN?

Das 25. Jubiläum der COP dieses Jahr lässt bereits auf einige Jahre zurückblicken, in denen die Konferenz besondere Aufmerksamkeit erzielte. Angefangen mit der COP3 in Kyoto, aus der das gleichnamige Protokoll entstand. Industriestaaten einigten sich erstmalig auf konkrete Zahlen und darauf Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 um 5,2 % zu reduzieren. Auch innovative Konzepte, wie der Emissionshandel zwischen Vertragsstaaten oder die Implementierung von externen Projekten zur CO2 Reduktion wurden eingeführt. Die COP 15 in Kopenhagen etablierte das Ziel die Klimaerwärmung auf unter 2°C im Vergleich vor der Industrialisierung zu halten. Davon abgesehen folgte auf jene Konferenz vor allem große Ernüchterung, da keine vertraglich bindenden Resultate erzielt wurden. Geplant war eigentlich ein Anschlussabkommen für das Kyoto-Protokoll festzulegen. Auf der COP21 in Paris setzte man einen Meilenstein, indem alle Staaten verpflichtet wurden Ziele zur Verminderung der Treibhausgase zu setzen und diese nicht nur einzuhalten, sondern auch zu überprüfen. Im fünf-Jahres-Zyklus sollen die Ziele wissenschaftlich geprüft und angepasst werden. Außerdem soll der globale Temperaturanstieg  nun auf 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Status minimiert werden. Zusätzlich sollen die weltweiten Netto-Treibhausgasemissionen in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts auf null gesenkt.

Falls ihr euch noch mehr für die COP interessiert, einige unserer Klimareporter werden dieses Jahr auf die COP25 nach Madrid fahren und uns zuvor Einblicke geben, was wir dieses Jahr erwarten können. Im Anschluss werden dann Berichte und Highlights der Konferenz folgen. Es bleibt also spannend!