Hip Teens (don’t wear blue Jeans)

Hip Teens (don’t wear blue Jeans)

Jeans sind unkompliziert, stylish und robust und seit jeher ein fixer Bestandteil vieler Kleiderschränke. Die Denim Kampagne rund um Primark und dem Hashtag #iworkwithprimark hat das Thema Jeans nun raus aus dem Kasten und in den Mittelpunkt von Diskussionen gerückt. Kritikpunkt der Blogger-Kampagne ist die Bewerbung einer Marke, die immer wieder unter anderem aufgrund unethischer Produktionsbedingungen ins Kreuzfeuer der Fast-Fashion GegnerInnen gerät.

Neben dem Produktionsschritt der Fertigung gibt es aber auch einen weiteren Punkt, der Jeans zu einem Diskussionsthema macht: virtuelles Wasser.

Jetzt aber mal langsam, was ist überhaupt virtuelles Wasser?

Virtuelles Wasser ist jenes Wasser, das während dem Produktionsprozess, also der Erzeugung eines Guts entsteht. Im Fall der Jeans handelt es sich mit Baumwolle um einen sehr wasserintensiven Primärrohstoff, daher benötigt die Herstellung einer einzigen Jeans 11.000 Liter Wasser. Weitere wasserintensive Produkte sind beispielsweise Rindfleisch (1kg: 14.000 Liter) und Kakao (1kg: 10.000 Liter).

Warum ist indirekter Wasserverbrauch so problematisch?

Das globale Süßwasservorkommen ist ungleich verteilt. Baumwolle wird derzeit vorwiegend in China, Indien, den USA, und Pakistan angebaut. Vor allem auf den Kontinenten Afrika und Asien ist der Anteil der Bevölkerung ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser hoch. Die Produktion von Gütern, die viel Wasser benötigen verstärkt diese Wasserknappheit also.

Baumwolle, die pestizidintensivste Pflanze der Welt

Die Baumwollpflanze wächst, wenn sie in einer konventionellen Landwirtschaft gezogen wird, meist in einer Monokultur. Das bedeutet, das auf einem Feld ausschließlich Baumwolle wächst und hat zur Folge, dass Schädlinge sich leichter vermehren können und Böden aufgrund von fehlender Fruchtfolge auslaugen. Im Kampf gegen unliebsame Tiere dienen umstrittene Pflanzenschutzmittel, die nicht nur das Ökosystem gefährden, sondern auch die ArbeiterInnen am Feld.

Der Herstellungsprozess konventionell hergestellter Baumwolle ist also nicht nur in Sachen Wasserverbrauch zu hinterfragen.

Reduce – reuse – recycle

Selbstverständlich kann auf Jeans und andere Baumwollprodukte verzichtet werden, das wäre auch im Sinne der Abfallvermeidung ein wichtiger erster Schritt, denn alleine in Österreich landen jährlich 75.000 Tonnen Textilien im Restmüll. Das sind pro Person in etwa 35 Kleidungsstücke.

Verzicht ist jedoch nicht in jedem Fall möglich, daher hier einige Alternativen:

  • Kleidung von Freunden und Freundinnen ausleihen
  • Kleidertauschparty: hier werden unbenutzte aber noch intakte Kleidungsstücke weiterverschenkt und -getauscht
  • Second-Hand Läden oder Flohmärkte

Sollte wirklich kein Weg an einem Neukauf vorbeiführen, dann bieten mittlerweile eine Vielzahl von ökologisch produzierenden Firmen Kleidung an, die auch aus sozialer Sicht vertretbar gefertigt werden.

Zum Schluss noch für alle, die die Überschrift nicht ganz verstanden haben: „The Frank Popp Ensemble – Hip Teens (don’t wear blue Jeans)“

Quellen:

Virtuelles Wasser:

https://www.wu.ac.at/fileadmin/wu/d/i/nachhaltigkeit/06_Third_Mission/WAYS_2_SUSTAIN/Themenhefte/Virtueller_Wasserverbrauch.pdf

https://www.umweltbildung.at/fileadmin/umweltbildung/dokumente/The_BOX/SekundarstufeII/M_24_Arbeitsblatt_Virtuelles_Wasser.pdf&ved=2ahUKEwjg1qvPnv_fAhXKPOwKHfQJBesQFjAIegQIChAB&usg=AOvVaw2xjBaA1og-r43n1dxlma6c&cshid=1548086245659

Alte Textilien:

https://www.global2000.at/alte-textilien

Konventioneller Baumwollanbau:

http://www.oeko-fair.de/index.php/cat/797/title/Konventioneller_Baumwollanbau?fbclid=IwAR2hdgyVtPLI_mcCu3IgdwLn8LRlUTOsvfSPED42YwaMYK8f29V73WM9eKk