Diesen Sommer (2018) hatte ich das Vergnügen, Familienmitglieder in der schönen, grünen Schweiz zu besuchen. Könnte man glauben. Grün war es da nämlich nicht. Im Hinterhof piksten verdorrte Stängel und aus Trockenstress abgeworfene Blätter die Füße beim Frisbee spielen. Die Stimmungslage der lieben Nachbarn zur Hitze variierte zwischen Fans des Mittelmeerklimas und hitzescheuen Wolljacken–Liebhabern, welche sich nach 20 Grad und Regen sehnten. Ohne Zweifel könnte man sich leicht daran gewöhnen abends noch im überdurchschnittlich warmen Zürichsee baden zu gehen. Am besten bei Vollmond, dann handelt es sich um eine sehr romantische Angelegenheit. Die Schattenseite der außergewöhnlich langen Hitze- und Dürreperioden: Ernteschäden, verfrühte Almabtriebe, Brandgefahr, Wasserknappheit oder Fische, deren Lebensraum überhitzt. Selbst der skeptischste Schweizer dürfte spätestens am Nationalfeiertag unter der extremen Wetterlage gelitten haben, da man weder grillen noch Feuerwerke bewundern durfte – welch Trauerspiel.
Und während es in der Schweiz um die 35 Grad hatte, trafen Spanien und Portugal Spitzentage mit 45 Grad. Zu heiß für Sonnenanbeter? Würden alle Badegäste vom Mittelmeer beschließen ein Plätzchen am Zürichsee zu suchen, wäre dieser sehr schnell überfüllt.
Fakt ist, dass lange Trockenperioden sowie die erhöhte Frequenz anderer Starkwetterereignisse eine Folge des Klimawandels sind. Und da zu viel Trockenheit dann doch ungemütlich wird, vielleicht lieber die Klimaanlagen abdrehen und Energie sparen.