Kiribati, eine Inselgruppe zwischen Fidschi und Hawaii gelegen, wird bedroht von den Folgen des Klimawandels und einem jährlichen Meeresspiegelanstieg von 5,7 mm. Kann das angestrebte 2 Grad Ziel der Klimarahmenkonvention diesem Land überhaupt noch helfen?
Kiribati ist eine Inselgruppe mit ca. 118.000 Einwohnern und bestehend aus 33 Korallatollen (Atoll = kreisartig angeordnet) und Inseln, welche sich auf eine Meeresfläche verteilen, so groß ist wie die USA. Messungen in den letzten 25 Jahren zeigen einen jährlichen Meeresspiegelanstieg von durchschnittlich 5,7 mm. Neben dem steigenden Meerespegel kommt es zu verstärkten Wetterextremen wie Zyklonen und Sturmfluten, sowie zu ausgeprägteren Gezeiten.
Die Bewohner Kiribatis leben zum Großteil von Selbstversorgung und kultivieren Kokosnüsse. Laut UNO ist dieses Land eines der ärmsten der Welt und Experten vergleichen den Entwicklungsstand mit dem von Afghanistan und Haiti. Die Inselbewohner sind auf Entwicklungshilfen aus Australien, Neuseeland und aus der EU angewiesen.
Das Absterben der Palmenplantagen wird aufgrund des aufsteigenden Salzwassers stetig schlimmer. Schon leichter Wind drängt das Meereswasser in die fruchtbaren Felder und Gärten. Dadurch verlieren viele Bauern von Kiribati neben ihrer Heimat auch ihre Lebensgrundlage und Einkommensquelle. Die Bewohner helfen sich, indem sie Schutzwälle aus allen greifbaren Gegenständen bauen, angefangen von Korallenschutt bis hin zu Müll, der vom Meer herangetragen wird.
Es ist schrecklich, solche Nachrichten lesen zu müssen. Während wir in Österreich, einer geschützten Oase inmitten Europas leben, müssen die Bewohner von Kiribati im pazifischen Ozean schon heute mit den Auswirkungen des Klimawandels kämpfen. Schon jetzt, wo die vereinbarte 2 Grad Marke noch nicht überschritten wurde, macht diesen Inselgruppen der steigende Meeresspiegel zu schaffen. Wie sollen diese Menschen in ihrem eigenen Land weiterleben, wenn schon dieses Klimaziel für sie zu niedrig angesetzt wurde? Dieser Artikel soll uns alle wachrütteln und dazu anregen, unseren eigenen Konsum noch viel mehr und sehr gründlich zu überdenken (Energieverbrauch, Müllvermeidung, Lebensmittelkonsum, …). Weiters wird es der Fall sein, dass diese Inselbewohner zu Klimaflüchtlingen werden, weil sie ihr Land verlassen müssen. Dahingehend sollten wir Verständnis zeigen und, auf welche Art auch immer, unterstützen. Wir sind nicht alleine auf dieser Welt und wenn jeder – zumindest für den Anfang – nur eine einzige nachhaltige Maßnahme durchzieht, können wir viel bewirken.
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