Weltweit größtes Meeresschutzgebiet errichtet

Weltweit größtes Meeresschutzgebiet errichtet

Die Antarktis ist in den letzten Jahren zum Problemkind geworden, wenn es um Klimaschutz und Ökosystem geht. Doch zwischen Bildern von schmelzendem Eis und traurigen Pinguinen gibt es Hoffnung: Das Rossmeer, also das Gebiet vor der Küste, wird jetzt zum weltweit größten Klimaschutzgebiet und hoffentlich zu einem Vorbild für die Zukunft.

Nach fünf Jahren Verhandlung einigten sich 24 Staaten und die EU auf der CCAMLR-Konferenz im australischen Hobartin am 28. Oktober 2016 auf die Errichtung des Schutzgebietes. Es soll 1, 55 Millionen Quadratkilometer umfassen – das ist so groß wie die Fläche von Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammen. Im Hauptteil dieser Fläche ist für die nächsten 35 Jahre jegliche Fischerei verboten. Auch dürfen keine Mineralien entnommen werden. Das bedeutet, dass eines der letzten noch nahezu unberührten Ökosysteme der Welt auch weiterhin intakt bleibt: das Zuhause von Pinguinen, Robben, Walen, Fischen, Krill, Schwämmen und Algen ist – vorerst –  geschützt. Gut ist das nicht nur für die Antarktis, sondern für das gesamte Weltmeer: Die hier heranwachsende Krill-Krebse sind nämlich eine wichtige Nahrungsmittelgrundlage für viele Meerestiere.

Besonders erfreulich an dieser Entscheidung ist aber nicht nur, dass es das erste große Schutzgebiet ist, sondern auch dass es ein internationales Gewässer betrifft. Eine Umweltschutzmaßnahme in einem solchen ist bisher einmalig. Als Vorbild für die Zukunft gilt die Entscheidung deshalb für Umweltschutzorganisationen wie den WWF. „ Das neue Gebiet ist wirklich ein Durchbruch“, meint Stephan Lutter vom dieser Organisation im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Optimistisch prognostizieren nämlich manche Experten, dass der Verzicht auf Fischrechte auf hoher See einen Prozess mit weitreichenden positiven Folgen für unsere Weltmeere und im weiteren Sinn unser Klima in Gang gesetzt hat.

Kein Wunder, dass sich Nationen wie Russland aus Angst vor Nachteilen dagegen gewehrt haben.  Nur durch den Kompromiss, in Teilen des Gebietes Krill fischen zu dürfen, ließen sie sich überzeugen am letzten Morgen der Konferenz überzeugen, berichtet die Süddeutsche Zeitung.