Das Tote Meer ist der tiefste begehbare Punkt der Erdoberfläche und Kurort für Schmerzgeplagte. Jährlich pilgern 3,5 Mio. Menschen an diesen Ort um zu entspannen und Genesung zu finden.
Doch dieser Ort der Heilung wird zunehmend zu einem lebensgefährlichen Hindernisparcours
Autor: Valentin Lechner
Vom Meer ausgewaschene Höhlen befinden sich auf dem Grund des zurückgehenden Wasserspiegels – direkt unter dem Strand und sie sind stark einsturzgefährdet. Weite Teile des Ufers sind schon wegen der Einsturzlöcher gesperrt.
Jedes Jahr sinken der Meeresspiegel und das Grundwasser um bis zu einem Meter.
Durch die Klimaerwärmung verdunstet das Wasser im Toten Meer und im Fluss Jordan, seinem Zubringer, verstärkt. Außerdem wächst mit den steigenden Temperaturen auch der Wasserbedarf der Bevölkerung. Mittlerweile werden 98% des Flusses von den angrenzenden Ländern abgeschöpft. Effektives Wassermanagement über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus ist in der krisengebeutelten Region praktisch nicht vorhanden.
Bremsen wir nicht bald den Klimawandel, verschwindet dieses besondere Meer und seine Bewohner werden durch Hunger und Dürre vertrieben.
Wird der Klimawandel in den kommenden Jahren nicht gebremst, müssen wir mit dem vollkommenen Verschwinden des Toten Meeres rechnen. Welche Auswirkungen das auf die Umwelt haben wird, ist kaum absehbar. Sicher jedoch sind steigender Hunger und Dürre.
Eine gewaltige Fluchtbewegung und Vertreibung der Menschen in den betroffenen Regionen wären die Folgen.
Eckdaten:
- Ort: Totes Meer
- Größe: ca. 900 km²
- Touristen pro Jahr: ca. 3,5 Millionen
- Menschen im Gebiet: ca. 2 Millionen
- Bedrohung: Austrocknung, Dürre, sinkender Grundwasserspiegel