Bis dato haben 100 von 197 Staaten der COP21 das Pariser Abkommen unterschrieben, seit 4. November ist dies in Kraft. 55 hätten mindestens unterschreiben müssen, damit es zustande kommt. Ist somit die größte Hürde getan?
Letztes Jahr am 12. Dezember wurde das Pariser Abkommen beschlossen. Mit folgender Herausforderung: Damit das Abkommen am 4. November 2016 in Kraft treten kann, müssen mindestens 55 Länder, welche 55 % der globalen Treibhausgase ausmachen, ratifizieren, sprich in nationales Recht umwandeln.
Diese Hürde wurde geschafft, bis heute haben 100 Staaten das Abkommen unterschrieben (UNFCC), darunter auch die größten Emittenten der Welt USA und China. China hatte 2015 einen Anteil von 28 % des globalen CO2-Ausstoßes, USA 15,9 %, wobei andere Treibhausgase hier nicht berücksichtigt sind (Statista). Die EU unterschrieb als Gemeinschaft, was aber intern einige Diskussionen auslöste.
Clinton: Ja – Bush: Nein – Obama: Ja – Trump: Nein?
Barack Obama und Xi Jinping unterzeichneten letzten September das Pariser Abkommen, was einen riesen Schritt bedeutete. Das vergangene Kyoto-Protokoll haben die USA unter anderem wegen dem Grund abgelehnt, dass sogenannte Entwicklungsländer ebenfalls ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten müssten. Al Gore unterzeichnete, Gorge W. Bush zog dies zurück. Dies kann nun nicht mehr passieren: Obwohl Präsidentschaftskandidat Trump ankündigte, das Pariser Abkommen ebenfalls zurückzuziehen, sollte er gewinnen, ist dies hier nicht möglich. Wenn eben alle Kriterien sowie die Ratifizierung seitens der USA erfolgt, ist es Gesetz und muss eingehalten werden. Das ewige Hin und Her der Vereinigten Staaten könnte hiermit hoffentlich ein Ende gefunden haben.
Update: Die Wahlen haben ergeben, dass tatsächlich Donald J. Trump Präsident der USA wird. Wenn du wissen willst, was Trump nun für das Weltklima bedeutet, klicke hier.
Immer wieder: Brexit
Obwohl der Brexit, also der Austritt vom Vereinigten Königreich aus der EU, vom Volk im Juni beschlossen wurde, zählt die EU bei der Unterschrift der Ratifizierung am 5. Oktober UK als Mitglied auf. UK hat nicht wie andere europäische Staaten (z.B. Österreich, Polen, Schweden oder Ungarn) zusätzlich einzeln unterschrieben. Sollte das Pariser Abkommen rechtzeitig intern geklärt sein, könnte UK genauso Teil davon sein. Wir warten gespannt!
Was heißt das jetzt für Österreich?
Man könnte sagen, dass Österreich bezüglich Klimaschutz sehr fortschrittlich ist: Wir trennen Müll, haben eine kaum vorhandene Deponierungs/-Endlagerungsrate (also wird alles recycelt oder anderweitig verwendet), wir haben keine Atomkraftwerke und viel Wald der gesetzlich geschützt ist, der unser Kohlendioxid säubern kann.
Folgendes Problem: Wir ÖsterreicherInnen leben sehr luxuriös. Wir haben gerne Avocado- oder Schinkenbrot zum Frühstück, haben die neuesten Smartphones und Kleidungsstücke. Beachtet man aber, dass viele unser täglich konsumierten Dinge importiert werden, leben wir nicht klimafreundlich.
Viele dieser Produkte legen eine halbe Weltreise zurück. In unter anderem China, “der Fabrik der Welt”, befinden sich zahlreiche Produktionsstandorte. Während wir ein “CO2-neutraleres” Image haben, plagt sich China mit immensem Smog, der aufgrund u.a. unseres Konsums herbeigeführt wird, weil unsere Sachen nunmal “made in china” sind.
Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace sagte bei einem Interview für klimareporter.in zur Klimakonferenz folgendes: „Aus unserer Sicht gibt es derzeit überhaupt keine ernstzunehmende Strategie. […] Man hat einen Prozess gestartet, ohne sich Ziele zu setzen. Das ist, als ob man jemanden nach dem Weg fragen würde, ohne zu wissen, wohin man will.“
Fun Fact
Nordkorea hat noch vor Südkorea unterschrieben und ratifiziert.